Nach einer verlustreichen Woche, in der die weltweiten Aktienmärkte ihre schlechteste Performance seit März dieses Jahres verzeichneten, bleiben die Aktien gemischt. Wir sehen, dass der Ausverkauf bei den Anleihen zurückkehrt, nachdem einige Anleger die Non-Farm-Payrolls vom Freitag zunächst positiv aufgenommen haben, da sie Anzeichen dafür sahen, dass sich der US-Arbeitsmarkt abkühlt und somit der Druck auf die Fed, die Geldpolitik länger straff zu halten (oder weiter zu straffen), abnimmt.
Die Anleiherenditen in Deutschland stiegen stark an, wobei die längerfristigen Anleihen Niveaus erreichten, die zuletzt Anfang 2014 gesehen wurden. Auch die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen nach einem Rückgang am Freitag wieder an.
Insgesamt sehen wir einen eher ruhigen Tag, an dem die Gewinnmeldungen weitergehen, aber kein Branchenführer berichtet. Der Wirtschaftskalender ist sehr ruhig – allerdings fielen die deutschen Industriedaten schlechter aus als erwartet und erreichten ein Sechsmonatstief, was die Schwäche der Wirtschaft erneut unterstreicht. Im europäischen Handel war das Handelsvolumen sehr gering (40 % unter dem 30-Tage-Durchschnitt).
Nach den jüngsten optimistischen Inflationsdaten gingen die Anleger davon aus, dass sich die finanziellen Bedingungen schnell normalisieren können. Es bestehen jedoch auch weiterhin Risiken, dass die Inflation hartnäckiger bleibt, da die Energiepreise in letzter Zeit stark gestiegen sind und nun auch die Weizenpreise aufgrund geringerer Exporte aus der Ukraine in die Höhe schnellen.
In dieser Woche wird das Hauptaugenmerk auf den US-Verbraucherpreisindex vom Donnerstag liegen. Jedes Anzeichen dafür, dass sich der Verbraucherpreisindex nicht mehr abschwächt oder gar beschleunigt, könnte den Ausverkauf verstärken. Wenn die Besorgnis über die Daten zunimmt, werden wir Dip-Käufe und Erholungsversuche sehen, die auf Gewinnmitnahmen treffen.
Es ist auch möglich, dass wir weitere hawkishe Äußerungen von Fed-Vertretern hören, die der Stimmung ebenfalls schaden könnten, insbesondere nachdem Investoren und Analysten die Daten zu den Non-Farm-Payrolls vom Freitag falsch eingeschätzt haben. Der USD bleibt gefragt – vor allem, weil die US-Wirtschaft nach wie vor am robustesten ist – was auch der Fed mehr Spielraum gibt, die Bedingungen länger straff zu halten.
Nach dem Ausverkauf der letzten Woche in New York erwarte ich jedoch, dass sich die Märkte vorerst stabilisieren werden. Starke Zuwächse bei Risikopapieren werden aber mit Sicherheit zu Gewinnmitnahmen führen. Gold bleibt unter Druck, da der Ausverkauf bei den Anleihen weitergehen wird, zumal die US-Regierung in dieser Woche mehr Anleihen ausgibt als ursprünglich erwartet. Risikoreichere Währungen, wie der AUD, haben ein gewisses Erholungspotenzial.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
- August, 2023
🇺🇸 US-Märkte ↕️/↗️
Zyklische Aktien ↕️/↗️
Tech/Wachstumsaktien ↕️/↗️
Finanzaktien ➡️/↗️
Defensive Aktien ➡️
Energieaktien ➡️/↗️
Rohstoffaktien ➡️/↘️
💱 Devisenmarkt
AUD, GBP, CAD, USD ➡️/↗️
EUR ➡️
CHF, JPY ➡️/↘️
⚒ Rohstoffmärkte ↕️
Ölpreise ↕️/↗️ (erholen sich von früheren Verlusten; weiterhin bullisch)
Erdgaspreise ➡️/↗️
Metallpreise ➡️/↘️ (bleiben unter Druck)
Edelmetallpreise ➡️/↘️ (während der Anleihenausverkauf weitergeht, belasten höhere Renditen weiterhin das Gold)
⚡️Kryptowährungen ➡️ (geringes Aufwärtspotenzial, aber stabilisierend)
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert