Wir sehen, dass der S&P 500 bereits über den Erwartungen selbst der optimistischsten Analysten liegt (nach den jüngsten/gestrigen Kursgewinnen), was dazu führt, dass die Aktien in den USA heute eher uneinheitlich gehandelt werden – vor allem nach den soeben veröffentlichten Wirtschaftsdaten, die die meisten Analysten als uneinheitlich einschätzen.
Die US-Einzelhandelsumsätze fielen im Oktober weniger stark als prognostiziert und die Vormonate wurden vor der Urlaubssaison nach oben korrigiert (von 0,7 % auf 0,9 %). Die an die US-Produzenten gezahlten Preise sind unerwartet so stark gesunken wie seit April 2020 nicht mehr, was darauf hindeutet, dass der Inflationsdruck in der gesamten Wirtschaft nachlässt und auch ein Zeichen für eine nachlassende Nachfrage ist. Während ich generell der Meinung bin, dass der Rückgang des PPI (vor allem in Europa und China) ein klares Zeichen für eine sinkende Verbrauchernachfrage und einen Rückgang im verarbeitenden Gewerbe ist, ist die Kombination aus starken/robusten US-Einzelhandelsumsätzen und einer sich abkühlenden Inflation (sowohl auf Erzeuger- als auch auf Verbraucherebene) positiv für die Wall Street.
Die Gewinne gingen weit, aber wir sahen gestern einen Mega-Pullback bei den Renditen und sehr breite Gewinne – vor allem bei risiko-/zinsempfindlichen Aktien. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich diese positive Stimmung heute umkehren wird.
Obwohl ich glaube, dass die Fundamentaldaten noch nicht ausreichen, um von hier aus auf eine vollständige Erholung zu setzen, und dass weitere Anzeichen für eine Abschwächung wahrscheinlich sind, ist es noch nicht an der Zeit, auf den „Pain Trade“ herauszuholen und gegen die Rallye zu handeln.
Nach den US-Wirtschaftsdaten, von denen einige Anleger glauben, dass sie die Fed zur Vorsicht mahnen wird (dem stimme ich zu), sind die Renditen wieder gestiegende, aber ich glaube, dass der kurzfristige Abwärtstrend bei den Renditen insgesamt bestehen bleibt (auch wenn die Renditen derzeit gestiegen sind, z. B. um 6 Basispunkte für die US 10-Y).
Analysten bezeichneten die gestrigen US-VPI-Zahlen als die größte Überraschung des Jahres – und das traf auch unsere Positionierung. Aber das Wichtigste – vor allem als kurzfristiger Trader – ist es doch, den Markt zu handeln und sowohl die Fundamentaldaten als auch die Marktstimmung zu verstehen.
Kurzfristig bleiben wir optimistisch und mittelfristig vorsichtig. Wir gehen davon aus, dass sich der überverkaufte Zustand des USD etwas umkehren wird, was auch risikoreichere Währungen wie den AUD oder das GBP belasten wird (das zusätzlich durch die unerwartet kühlen britischen Inflationsdaten Gegenwind erfährt). Sollte sich der USD von seinen gestrigen starken Verlusten erholen, wird dies auch die Rohstoffpreise und den Energie- und Rohstoffsektor belasten.
👁 ROBS MARKTÜBERBLICK:
- November 2023
🇺🇸 US-Märkte ➡️/↗️
Zyklische Aktien ↗️
Tech-/Wachstumsaktien ↗️
Finanzaktien ➡️
Defensivaktien ➡️/↗️
Energieaktien ➡️
Rohstoffaktien ➡️
💱 Forex
USD ↕️/↗️ (leichtes Ansteigen nach gestrigem Überverkauf)
EUR, CAD, CHF ➡️/↗️
AUD, JPY ➡️/↘️
GBP ↘️
⚒ Rohstoffmärkte ↕️/↗️
Ölpreise ↘️/➡️/↗️
Erdgaspreise ↗️/➡️
Metallpreise ➡️/↗️
Gold ↘️/➡️/↗️ (Ich erwarte, dass die Renditen nach den aktuellen kurzfristigen Erholungsgewinnen wieder weiter fallen werden)
⚡️Kryptos ↕️/↗️ (Erholung nach gestrigen Verlusten; Verluste gestern aufgrund von Geldflüssen in Aktien)
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert