📆 Mittwoch, 9. April
► Die europäischen Märkte stürzten am Mittwoch ab, als die umfassenden Zölle von US-Präsident Donald Trump in Kraft traten, darunter 104 % für China (EU 20 %; Großbritannien 10 %; 25 % für Autos / Autoteile), was die Angst vor einem anhaltenden Handelskrieg und einer möglichen Rezession wieder aufleben ließ. Der Stoxx 600 fiel um über 2.7 %, angeführt von Pharma- und Energieaktien. Händler haben eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank in der nächsten Woche vollständig eingepreist. Große Pharmaunternehmen wie Roche und Novo Nordisk sanken um über 5 %, nachdem Trump Zölle auf alle Pharmaimporte in Aussicht gestellt hatte. Unterdessen wurden Energie- und Bergbauaktien hart getroffen, da der Ölpreis auf ein Vierjahrestief fiel und Metalle durch die geringere Nachfrage aus China nach unten gezogen wurden. Der EUR legte um fast 1 % zu, da der USD schwächer wurde, während Zuflüsse in sichere Häfen den CHF und den JPY stützten.
► US-Aktien weiteten ihre Verluste zum fünften Mal in Folge aus, als der S&P 500 fiel und sein Gesamtverlust seit der Vorstellung von Trumps Zollplan auf mehr als 12 % stieg (-15,5 % seit Jahresbeginn). Der Kurssturz am Dienstag wurde durch einen starken Ausverkauf bei US-Staatsanleihen noch verstärkt, wobei die Rendite für 30-jährige Anleihen auf den höchsten Stand seit November 2023 stieg, was die Befürchtung aufkommen ließ, dass die Anleger aus dem einst als sicherer Hafen geltenden Markt fliehen. Derzeit werden die Futures auf den S&P 500 (0,0 %) und den Nasdaq (+0,4 %) nahezu unverändert gehandelt. Die Angst vor einer globalen Rezession hat sich verstärkt, wobei Goldman Sachs und JPMorgan die Wahrscheinlichkeit eines Abschwungs erhöhen. Die Anleger stellen nun die Fähigkeit der Federal Reserve in Frage, effektiv zu reagieren, insbesondere angesichts der steigenden Inflationsrisiken. Unterdessen hat Microsoft Apple als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt überholt, da die Apple-Aktien innerhalb von vier Tagen um 23 % fielen, da Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit der Lieferkette von Ländern mit hohen Zöllen (insbesondere Vietnam und China) bestehen.
► Die asiatischen Märkte kehrten die Erholung vom Dienstag um und fielen am Mittwoch stark. Der japanische Nikkei 225 fiel um 3,78 %, da die US-Zölle auf japanische Autos und Waren in Kraft traten. Der JPY stieg auf ~146/USD, da die Anleger in sichere Anlagen flüchteten. Die chinesischen Märkte waren sehr volatil, nachdem Präsident Trump einen Zoll von 104 % auf China angekündigt hatte. Der Shanghai Composite fiel zunächst, konnte sich aber erholen und schloss mit einem Plus (!) von 1 %. China signalisierte auch seine Dialogbereitschaft mit Washington und verzichtete auf eine sofortige Reaktion auf die neuen Zölle – ein Hoffnungsschimmer, der dazu beitrug, dass chinesische Aktien frühere Verluste ausgleichen konnten, auch wenn die Anleger weiterhin nervös blieben. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg (!) um 0,68 %. Der australische ASX 200 verlor 1,8 %, als Trump australische Rindfleischexporte ins Visier nahm, während der AUD sich leicht erholte, nachdem er ein Mehrjahrestief erreicht hatte. In der gesamten Region blieb die Stimmung fragil, da die Handelsunsicherheit die Wachstumsaussichten trübte und der IWF vor potenziellen Spillover-Risiken warnte.
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