📆 Donnerstag, 22. Mai
► Die europäischen Märkte fielen deutlich, als steigende US-Anleiherenditen und wachsende Defizitsorgen die globale Volatilität antrieben. Der Stoxx 600 sank um 1,0 %, wobei Autowerte, Banken und Industriewerte die größten Verluste verzeichneten. Der deutsche DAX fiel um 0,9 %, während der französische CAC 40 um 1,0 % abrutschte. Der FTSE 100 fiel um 0,7 % und die Rendite der 10-jährigen britischen Staatsanleihen näherte sich 4,75 %. Eine schwache Auktion für 20-jährige US-Staatsanleihen wirkte sich auch (vermindert) auf Europa aus und ließ die regionalen Renditen steigen. Die deutschen und französischen Renditen stiegen ebenfalls etwas an, liegen aber immer noch deutlich unter den Höchstständen von März und April. Der vorsichtige Ton der EZB konnte die Nerven nicht beruhigen, da die Inflations- und Haushaltsrisiken weiter bestehen. Die Märkte stellten sich auf anhaltende Volatilität und einen möglicherweise längeren Weg der geldpolitischen Lockerung ein.
► Die US-Futures werden nach dem Einbruch des S&P 500 am Mittwoch um 1,6 % erstmal flach bis ganz leicht höher gehandelt. Die frühe Erholung am Donnerstag (+0,1%-0,2%) spiegelte eine zaghafte Schnäppchenjagd wider, aber die Stimmung bleibt fragil. Der starke Anstieg der Renditen 30-jähriger Staatsanleihen auf 5,1% signalisierte die Besorgnis der Investoren über die Haushaltsführung und die längerfristige Inflation. Der Optimismus der Wall Street über eine Entspannung der Handelsspannungen wich erneuten Defizitängsten, und die parteiübergreifende Kritik am Steuerrahmen der Trump-Ära wurde wieder laut. Der Fokus liegt nun auf den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung und den Reden der Fed, die die Erwartungen an die Politik weiter beeinflussen könnten.
► Die asiatischen Märkte schlossen angesichts der Nervosität an den Anleihemärkten und der regionalen Zurückhaltung ebenfalls niedriger. Der japanische Nikkei 225 fiel um 0,84%, da der Yen stärker wurde und die Renditen stiegen (bei Anleihen mit längerer Laufzeit sogar bis ATH). Der chinesische CSI 300 fiel sehr leicht um 0,07%, wobei Energie- und Konsumwerte leichte Käufe verzeichneten. Der Kospi fiel heftig (- 1.22%), während der australische ASX 200 um 0,45% fiel. In Hongkong fiel der Hang Seng um 1,2%, wobei (u.a.) Alibaba weiterhin unter Druck stand. Der Anstieg der Anleiherenditen in den USA, Großbritannien und Japan drückte auf die Risikobereitschaft für Aktien. Die Investoren konzentrierten sich weiterhin auf die instabile Haushaltslage in den USA und die Ungewissheit über den globalen Zinspfad.
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