Die Wall Street eröffnet nach einem dreitägigen Ausverkauf und am Ende einer harten Woche, in der sich die Anleger mit der Vorstellung abfinden mussten, dass die hohen Zinsen bleiben werden, etwas höher.
Es gibt Anzeichen für eine leichte Erholung: Der S&P 500 notiert derzeit 0,3 % höher, nachdem er gestern um mehr als 1,6 % gefallen war – die schlechteste Tagesperformance seit März. Die europäischen Aktienmärkte eröffneten schwach, konnten ihre Verluste aber begrenzen. Die asiatischen Märkte entwickelten sich uneinheitlich, wobei die chinesischen Märkte gut abschnitten und Japan seine starken Verluste verringerte, nachdem die Bank of Japan keine konkreteren Angaben über ein Ende der Negativzinsen gemacht hatte.
Wir sehen einige Dip-Käufe nach den starken Verlusten, aber die Aussicht auf „höhere Zinsen für länger“ und der anhaltende Kampf gegen die Inflation werden die Wirtschaftstätigkeit weiterhin belasten und die Gewinne der Aktien in den kommenden Monaten begrenzen. Angesichts der hohen Anleiherenditen und des starken USD bleibt die Attraktivität des Aktienmarktes als Ganzes getrübt.
Im Moment gehen die Analysten noch davon aus, dass die US-Wirtschaft widerstandsfähig bleiben kann, auch wenn die Fed die starke US-Wirtschaft als Zeichen dafür sieht, dass die Zinsen noch länger hoch bleiben können. Wenn die Rezessionssorgen zurückkehren, könnten die Aktien weiter stark fallen. Die PMI-Daten aus der Eurozone zeigten heute, dass die großen Volkswirtschaften der Eurozone, wie Deutschland und Frankreich, weiterhin deutlich schrumpfen.
Der JPY schwächte sich ab, nachdem die Bank of Japan den Zinssatz wie von uns erwartet beibehalten hatte. Auch das Ziel für die 10-jährige Rendite und die Forward Guidance blieben unverändert, was den Weg für eine weitere JPY-Schwäche öffnete. Die Zentralbank wiederholte ihre Erwartung, dass sich die Inflation verlangsamt.
Während sich die Märkte beruhigen und versuchen, sich mit der Aussicht auf länger anhaltende Zinserhöhungen abzufinden, werden die Ölpreise ihre jüngste Rallye fortsetzen. Die Nachricht, dass Russland die Ausfuhr von Dieselkraftstoff und Benzin verbieten wird, wird das Angebotsdefizit vergrößern. Die europäischen Erdgaspreise fielen jedoch (vorübergehend), da Chevron und die Gewerkschaften in Australien sich auf ein Ende der Streiks einigten.
Wir erwarten einige Dip-Käufe bei insgesamt begrenztem Handelsvolumen, aber die Anleger bleiben vorsichtig. Die nach wie vor sehr hohen Renditen werden Wachstumswerte weiterhin belasten und den USD auf dem Weg zu weiteren Kursgewinnen gegenüber seinen Konkurrenten halten. Die Aussichten für die Aktienmärkte für den Rest des Jahres verschlechtern sich, was immer wieder zu Gewinnmitnahmen führen wird.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
- September 2023
🇺🇸 US-Märkte ↗️/↕️
Zyklische Aktien ↗️/↕️
Tech/Wachstumsaktien ↗️/↕️/↘️
Finanzaktien ↗️/➡️
Defensive Aktien ➡️/↗️ (Rotation von Wachstum zu defensiv geht weiter)
Energieaktien ↗️ (Energie zeigt erneut eine Überperformance)
Rohstoffaktien ↗️
💱 Forex
AUD ↗️/➡️
USD ➡️/↗️ (USD, CAD bleiben bullisch)
EUR ➡️
CHF ➡️/↘️
GBP, JPY ↘️
⚒ Rohstoffmärkte ↕️
Ölpreise ↕️/↗️ (bleiben bullisch – werden steigen, sobald Märkte stabilisieren)
Erdgaspreise ↕️/↗️ (volatil, aber weiterhin bullisch)
Metallpreise ↕️ (profitieren heute von CN-Performance, insgesamt eher bärisch)
Edelmetallpreise ↗️/➡️/↘️ (sehen weiterhin Gegenwind aufgrund hoher Renditen)
⚡️Kryptos ➡️
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert