Nach den starken Verlusten im September, die durch die Sorge vor weiteren Zinserhöhungen der Fed ausgelöst wurden und einige Aktien in den überverkauften Bereich drückten, erholen sich die Aktien weltweit weiter.
Die Erwartung einer weiteren Straffung und länger andauernder Zinserhöhungen hat die Anleiherenditen auf ein Niveau getrieben, das zuletzt während der Finanzkrise 2007-08 zu beobachten war. Die jüngste Erholungsrallye bei Aktien und Anleihen hat die Anleiherenditen (vor allem die von US-Staatsanleihen) jetzt wieder deutlich heruntergebracht.
Vor allem dovishe Stimmen von Fed-Vertretern, die den jüngsten Anstieg der Renditen als weiteren Faktor für eine Straffung der geldpolitischen Bedingungen ansahen, trugen dazu bei, dass sich der Anleihemarkt erholte und die Renditen von ihren 16-Jahres-Höchstständen zurückfielen.
Die gestrigen heißen US-PPI-Daten lösten einige Besorgnis und Turbulenzen aus, wurden aber angesichts weiterer Beweise dafür, dass die Fed die Zinsen bereits für hoch genug hält, um die Disinflation fortzusetzen, abgetan. Diese Ansicht wird jedoch heute auf den Prüfstand gestellt, da in wenigen Minuten (14:30 MEZ) wichtige Daten zur Verbraucherinflation in den USA veröffentlicht werden.
Wir erwarten von den US-Verbraucherpreisdaten keine große Überraschung, und selbst wenn die Daten etwas höher als erwartet ausfallen, werden die Anleger die höheren Energiepreise (im September) und vor allem die jüngsten dovishen Äußerungen (erneut) berücksichtigen. Gouverneur Christopher Waller merkte beispielsweise an, dass die Fed abwarten könnte, was passiert, bevor sie weitere Zinsmaßnahmen ergreift, da sich die Finanzmärkte verschärft haben.
Außerdem wird eine weitere Zinserhöhung wahrscheinlich nur geringe Auswirkungen haben, was darauf hindeutet, dass die Fed ihre Zinserhöhungskampagne bereits abgeschlossen hat oder kurz davor steht, dies zu tun.
Die Wall Street erhält heute auch Rückenwind von einer starken Performance der Märkte in Asien. Die Aktien in China und Hongkong profitierten davon, dass Chinas staatseigene Central Huijin Investment Ltd. zum ersten Mal seit 2015 ihre Beteiligung an den größten Banken des Landes aufstockte. Auch die Aktien in Europa entwickelten sich gut – aber auch hier warten alle auf die US-Verbraucherpreisdaten.
Zusätzlicher Rückenwind durch den abkühlenden Ölpreisschock, obwohl wir die Ölpreise heute aufgrund des Optimismus in China deutlich höher sehen. Der Energiesektor war vor allem gestern überverkauft – das haben wir ausgenutzt, indem wir uns in der Nähe des gestrigen Tiefpunkts LONG in ExxonMobil positioniert haben – ein perfekter Trade.
Gold und andere zinssensitive Anlagen werden weiterhin von der erneuten Abkühlung der Renditen profitieren. Während der USD theoretisch weiterhin gefragt ist, werden die rapide fallenden Renditen der US-Staatsanleihen für Gegenwind für den Greenback sorgen.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
⚠️ Alle Augen auf die US-CPI-Daten – wir erwarten keine „heiße Überraschung“, sondern dass die Renditen weiter sinken werden.
- Oktober 2023
🇺🇸 US-Märkte ↕️/↗️ (Gewinne setzen sich fort, wenn die US-CPI nicht heißer als erwartet ausfallen; Taubenhafte Kommentare von Fed-Beamten geben Aktien und Anleihen Rückenwind = fallende Renditen).
Zyklische Aktien ↕️/↗️
Tech/Wachstumsaktien ↗️
Finanzaktien ➡️/↗️
Defensivaktien ➡️/↗️
Energieaktien ↗️ (Erholung nach dem übermäßigen Verkauf gestern)
Rohstoffaktien ↗️ (profitieren von einem gewissen China-Optimismus)
💱 Devisenmarkt
EUR, CHF, CAD ➡️/↗️
GBP, JPY, AUD ➡️
USD ➡️/↘️ (USD unter Druck durch fallende US-Staatsanleihenrenditen)
⚒ Rohstoffmärkte ↕️
Ölpreise ↗️/➡️ (Erholung von überverkauften Bedingungen – dann Seitwärtsbewegung)
Erdgaspreise ↕️/↘️ (nach massiven Gewinnen der europäischen Gaspreise – wir sehen eine laufende Korrektur)
Metallpreise ➡️/↗️ (profitieren von einem gewissen China-Optimismus)
Gold ↗️ (profitiert von fallenden Renditen)
⚡️Kryptowährungen ➡️/↗️ (profitieren von fallenden Renditen; Kryptowährungen bleiben unattraktiv)
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert