📆 Mittwoch, 17. Januar
► Die Europäische Zentralbank, angeführt von Christine Lagarde, und die US-Notenbank (Fed), u.a. Christopher Waller, haben sich entschieden gegen die Erwartungen der Märkte hinsichtlich bevorstehender rascher Zinssenkungen ausgesprochen. Ihre kollektive Zurückhaltung signalisiert, dass sie sich weiterhin auf die Bekämpfung der Inflation konzentrieren. Diese Haltung hat dazu geführt, dass die Markteinschätzung für eine Zinssenkung der Fed im März auf etwa 65 % gesunken ist (gegenüber 80 % am vergangenen Freitag) und dass die Erwartungen für eine Zinssenkung der EZB auf Juni verschoben wurden.
► In Europa verzeichnete der Stoxx Europe 600-Index im frühen Handel einen deutlichen Rückgang von mehr als 1,2 %, wobei Sektoren wie Immobilien und Einzelhandel am stärksten betroffen waren. Die Inflation in Großbritannien stieg im Dezember unerwartet auf 4 %, was eine Neubewertung der Zinssenkungserwartungen der Bank of England zur Folge hatte und den FTSE 100 um fast 1,5 % nach unten drückte. Unser Chefanalyst Robert Lindner hat diese Bewegungen bereits gestern vorausgesehen und die Community SHORT im britischen Markt positioniert. Die Inflation in der Eurozone stieg im Dezember ebenfalls auf 2,9 % und entsprach damit dem Marktkonsens. Die Kerninflation in der Eurozone (ohne Lebensmittel und Energie) kühlte sich im Dezember auf 3,4% ab und erreichte damit den niedrigsten Stand seit März 2022, was auf eine unterschiedliche Entwicklung der Gesamt- und Kerninflationsraten hindeutet.
► In den USA fielen der Nasdaq und der S&P 500 ebenfalls und spiegelten damit den weltweiten Ausverkauf auf breiter Front wider. Die Renditen der US-Staatsanleihen stabilisierten sich jedoch, nachdem sie gestern gestiegen waren. Die Märkte warten auf die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion (14:30 UTC+0) sowie auf die Gewinnberichte von Charles Schwab und Prologis im Laufe des Tages.
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