📆 Mittwoch, 5. März
► Die europäischen Aktien stiegen sprunghaft an, nachdem Deutschland einen Plan angekündigt hatte, Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben von den Kreditbeschränkungen auszunehmen, was eine bedeutende politische Wende darstellt. Der künftige deutsche Bundeskanzler Merz kündigte Pläne an, einen €500 Milliarden schweren Infrastrukturfonds einzurichten. Der Stoxx 600 stieg um 1,5 %, angeführt von Rüstungsaktien wie Rheinmetall (+3,3 %) und Saab (+5,7 %), während der DAX um mehr als 3,3 % zulegte. Der Schritt kommt, nachdem die EU Darlehen in Höhe von €150 Milliarden zur Ankurbelung militärischer Investitionen vorgeschlagen hat, nachdem Trump die Ukraine-Hilfe ausgesetzt hat. Unterdessen stiegen die Anleiherenditen sprunghaft an, wobei die Renditen deutscher 10-jähriger Bundesanleihen um 23 (!) Basispunkte stiegen, der größte Sprung seit 2023, da Investoren mit einer höheren Emission von Schuldtiteln rechnen. Der EUR legte um 0,8 % zu, getragen von der Erwartung einer fiskalischen Expansion und eines möglichen Zollkompromisses mit den USA. Unterdessen spiegelten die Einkaufsmanagerindizes (PMI) der Eurozone die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme wider – der PMI für Dienstleistungen in der Eurozone fiel auf ein Dreimonatstief (50,6), was auf eine schwache Geschäftstätigkeit und eine sinkende Nachfrage hindeutet. Der zusammengesetzte PMI für Deutschland fiel leicht auf 50,4, da das schwache Wachstum des Dienstleistungssektors eine leichte Verbesserung im verarbeitenden Gewerbe ausglich. Der französische Dienstleistungs-PMI stürzte auf 45,3 ab, was den schlimmsten Rückgang seit Oktober 2023 darstellt, wobei die Arbeitsplatzverluste so hoch waren wie seit 2020 nicht mehr. Im Gegensatz dazu stieg der spanische Dienstleistungs-PMI auf 56,2, den höchsten Stand seit Monaten, was auf die starke Inlandsnachfrage zurückzuführen ist.
► Die US-Märkte bleiben volatil, da Handelsminister Howard Lutnick signalisierte, dass die USA mit Mexiko und Kanada einen Kompromiss bei den Zöllen erzielen könnten, was Trumps aggressive Haltung abschwächen würde. Die US-Futures stiegen etwas an, verloren aber nach der turbulenten Sitzung am Dienstag, bei der der S&P 500 um 1,2 % fiel, bevor er sich im nachbörslichen Handel erholte, bereits einen Großteil der Gewinne wieder. Trump verteidigte seine protektionistischen Handelsmaßnahmen in einer Ansprache vor dem Kongress, bekräftigte die 25-prozentigen Zölle auf Stahl, Kupfer und Aluminium und forderte ein Ende des $52-Milliarden-Subventionsprogramms für Halbleiter. Unterdessen führte BlackRock ein Konsortium an, das wichtige Hafenbetriebe in Panama erwarb, was einen der größten Infrastrukturdeals des Jahres darstellt. Die Investoren warten nun auf den Bericht über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft (NFP) am Freitag, der die Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve beeinflussen könnte. Im Fokus stehen auch weiterhin mögliche Nachrichten über Gespräche zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Zelensky.
► Die asiatischen Märkte legten zu, angetrieben von Chinas Entscheidung, das BIP-Wachstumsziel von 5 % für 2025 beizubehalten, und der Erwartung zusätzlicher Anreize. Der Hang Seng in Hongkong stieg um 2,84 %, während der Shanghai Composite in China um 0,53 % zulegte, obwohl neue US-Zölle in Kraft traten. Pekings Reaktion auf Trumps Handelskrieg fiel moderat aus: Es wurden Zölle in Höhe von 10–15 % auf ausgewählte US-Waren und Exportbeschränkungen für wichtige amerikanische Firmen verhängt, was signalisiert, dass Verhandlungen einer Eskalation vorgezogen werden. Unterdessen stieg der japanische Nikkei leicht an (+0,16 %), da der stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan, Uchida, andeutete, dass Zinserhöhungen früher als erwartet kommen könnten, was den JPY in Richtung 150/USD stärkte. Der indische Sensex legte um 1 % zu, angeführt von Technologie- und Autotiteln, während der australische ASX 200 um 0,70 % fiel, da ein schwächer als erwarteter Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen einen positiven BIP-Bericht überschattete.
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