Globale Aktien erhalten weiterhin Gegenwind von weiteren Anzeichen dafür, dass die wirtschaftlichen Probleme in Europa und Asien länger anhalten und sich sogar noch verschlimmern könnten, bevor sie besser werden. Der Handel in China geht weiter rapide zurück, aber immerhin weniger schlimm als erwartet. Die deutsche Industrieproduktion ist in einen deutlichen Abschwung geraten, der die gesamte Wirtschaft in eine Rezession stürzen wird. Die Hauspreise in Großbritannien fallen mit der höchsten Jahresrate seit 2009.
In den USA sehen die Wirtschaftsdaten anders aus, insbesondere die Binnennachfrage bleibt stark. Der gestrige PMI für den Dienstleistungssektor fiel viel besser aus als erwartet und die heutigen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zeichnen ein anderes Bild des Arbeitsmarktes als andere Arbeitsmarktdaten zuletzt, da die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung unter den Erwartungen und unter den Daten der letzten Woche liegen.
Die Anleger sind sich zunehmend unsicher, ob die US-Notenbank (Fed) eine baldige Zinssenkung für nötig hält, da die US-Wirtschaft nach wie vor stabil ist und die Verbraucherpreise aufgrund der robusten Konsumausgaben weiterhin hoch sind.
Wir sehen, dass das Trio Apple, Nvidia und Tesla die gestrigen Verluste ausweiten wird. Die Befürchtungen nehmen zu, dass China die Verbote für US-Technologien ausweiten und das Verbot der Nutzung von iPhones sogar noch weiter ausdehnen wird (auch auf staatliche Unternehmen und Behörden).
Das unterschiedliche Tempo der Volkswirtschaften zeigt sich auch auf dem Devisenmarkt. Der USD stieg leicht an, nachdem er zu Beginn der Woche ein fast sechsmonatiges Hoch erreicht hatte. Der EUR gab weiter nach, da die Region im zweiten Quartal kaum wuchs. Der Onshore-Yuan rutschte auf ein 16-Jahres-Tief, da der Pessimismus gegenüber Chinas Wirtschaft zunahm. Wir sehen eine stärkere Nachfrage nach dem CHF und vor allen dem (noch sehr schwachen) JPY, anderen Safe-Haven-Währungen, und auch der Spielraum für weitere Zinserhöhungen durch die EZB oder die BoE ist angesichts der drastischen Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit begrenzt.
Wir sehen einen gewissen Gegenwind für die Rohstoffpreise, da die Besorgnis über ein schwaches Wirtschaftswachstum zunimmt und die Erwartungen für eine Zinssenkung der Fed im Jahr 2024 weiter sinken. Die Aussichten für den Ölpreis bleiben jedoch insgesamt bullisch, da wir weiterhin einen Nachfrageüberschuss sehen.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
- September, 2023
🇺🇸 US-Märkte ↕️/↘️
Zyklische Aktien ↕️/↘️
Tech/Wachstumsaktien ↘️
Finanzaktien ➡️/↘️
Defensive Aktien ➡️/↗️ (Defensive Aktien werden weiterhin überdurchschnittlich abschneiden – Umschichtung von Wachstum zu defensiv)
Energieaktien ➡️/↗️
Rohstoffaktien ↘️
💱 Devisenmarkt
JPY ↗️
USD ➡️/↗️ (USD bleibt gefragt – und wird in den kommenden Sitzungen weiter steigen)
AUD, CAD, CHF ➡️
GBP, EUR ➡️/↘️ (Ausblick auf Europas Wirtschaft pessimistisch)
⚒ Rohstoffmärkte ↕️
Ölpreise ↘️/↕️/↗️ (Ölpreise werden sich stabilisieren; Öl bleibt bullish)
Erdgaspreise ↕️
Metallpreise ↕️/↘️ (Optimismus bezüglich Chinas Immobiliensektor wird weiter nachlassen)
Edelmetallpreise ➡️/↗️ (einen Tiefpunkt finden, mehr Nachfrage nach sicherem Hafen)
⚡️Kryptowährungen ➡️/↘️
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert