Globale Aktien werden größtenteils niedriger gehandelt, da die Anleiherenditen weiter steigen. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen stiegen auf über 5 % und schürten die Sorge, dass steigende Kreditkosten das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnten. Aktien werden immer unattraktiver, da ein höherer „risikofreier“ Zinssatz Investoren dazu veranlasst, riskantere Anlagen wie Aktien zu reduzieren.
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg um bis zu 11 Basispunkte auf 5,02% und erreichte damit den höchsten Stand seit 2007, obwohl sich die Renditen 30 Minuten vor Eröffnung der NYSE wieder leicht abkühlten.
Die Aktien in Europa und Asien werden ebenfalls niedriger gehandelt, wobei der europäische Stoxx 600 den niedrigsten Stand seit März erreicht hat. Die asiatischen Aktien sinken weiter, wobei China die Verluste anführt. Die chinesischen Behörden erschüttern erneut das Vertrauen ausländischer Unternehmen in das Land mit einer Reihe von Verhaftungen in verschiedenen Branchen und einer Untersuchung gegen die Foxconn Technology Group, den wichtigsten Partner von Apple und einen der größten Arbeitgeber in China. Außerdem besteht die Sorge, dass Chinas Immobiliensektor zusammenbrechen könnte.
Die US-Aktienfutures sind im vorbörslichen Handel ebenfalls gefallen, wobei risiko- und renditesensitive Aktien (=Wachstums-/Technologiewerte) die Verluste anführten. Der anhaltende Ausverkauf bei Anleihen, trotz der bereits historisch sehr hohen Renditen, bleibt besorgniserregend, zumal auch die Gewinnmeldungen Anzeichen einer Verlangsamung zeigen – die europäischen Ergebnisberichte waren bisher enttäuschend. Volkswagen und Philips gaben heute Gewinn-/Auftragswarnungen heraus.
Da die US-Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten weiterhin auf eine robuste Wirtschaft hindeuten und die Sprecher der Fed wiederholen, dass die Zinsen so lange hoch bleiben müssen, bis die Inflation nachlässt, wächst bei den Investoren die Sorge, dass die Zinsen länger hoch bleiben („higher-for-longer“), den Gewinnwachstum verlangsamen und den Konsum beeinträchtigen.
Ein weiteres Zeichen für die wachsende Sorge um die Weltwirtschaft ist der Kupferpreis, der auf den niedrigsten Stand seit fast 11 Monaten fiel.
Die Sorge um eine Verschlechterung der Lage im Nahen Osten, die die Probleme bei der Ölversorgung verschärfen könnte, und die insgesamt gestiegenen Risiken machen es immer wahrscheinlicher, dass die diesjährige „Weihnachtsrallye“ enttäuschend oder gar nicht stattfinden wird.
Wir erwarten weiterhin, dass Erholungsversuche mit Gewinnmitnahmen beantwortet werden. Ich sehe mehr Aufwärtspotenzial für den sicheren Hafen Gold und den USD, der sich in letzter Zeit hauptsächlich seitwärts bewegt hat, um gegen Ende des Jahres zu steigen.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
October 23, 2023
🇺🇸 US-Märkte ↕️/↘️ (wir könnten zunächst leichte Käufe nach starken Kursrückgängen sehen, bevor der Ausverkauf zurückkehrt)
Zyklische Aktien ↕️/↘️
Tech/Wachstumsaktien ↕️/↘️
Finanzaktien ➡️/↘️
Defensive Aktien ➡️/↘️
Energieaktien ↘️/➡️ (Energie überverkauft, wird sich nach anfänglichen starken Verlusten stabilisieren)
Rohstoffaktien ↘️ (Gegenwind aufgrund der Sorge um schwächere Wirtschaften; Anhaltende CN-Bedenken)
💱 Forex
USD ➡️/↗️ (USD bleibt insgesamt gefragt, da die Renditen der US-Staatsanleihen weiter steigen)
EUR ➡️/↗️ (profitiert von Investoren, die den EUR als unterbewertet ansehen)
GBP, CAD, CHF ➡️
AUD, JPY ➡️/↘️
⚒ Rohstoffmärkte ↕️
Ölpreise ↕️ (Gegenwind aufgrund von Befürchtungen schwächer werdender Wirtschaften; Anhaltende CN-Sorgen)
Erdgaspreise ➡️
Metallpreise ↘️ (Gegenwind aufgrund von Befürchtungen schwächer werdender Wirtschaften; Anhaltende CN-Sorgen)
Gold ↕️/↗️ (bleibt trotz hoher Renditen gefragt)
⚡️Kryptos ↕️/↗️ (Kryptos sehen Gewinne aufgrund von ETF-Optimismus & Abwärtstrend bei Aktien)
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert