Die Aktien suchen weiterhin nach Orientierungshilfen, sehen sich aber insgesamt mit Gegenwind konfrontiert, da die Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen durch die US-Notenbank auch nach den aggressiven Äußerungen des Präsidenten der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, schwinden. Der USD stieg gegenüber seinen Konkurrenten stark an und verringerte die jüngsten Verluste.
Der Stoxx 600 schloss im Minus und der Russell 2000, der beste US-Index der Vorwoche, verlor am Montag ebenfalls mehr als 1 %. Weitere Anzeichen für die Befürchtung, dass Zinssenkungen noch in weiter Ferne liegen oder sogar Zinserhöhungen noch auf dem Tisch liegen, lassen sich auch an den Renditen ablesen, die gestern stark anstiegen, sowie an den fallenden Öl- und Goldpreisen. Der Preis für WTI-Rohöl fiel zum ersten Mal seit mehr als zwei Monaten unter $80/Barrel.
Der Fed-Vorsitzende Kashkari sagte am Montag in einem Interview auf Fox News, dass es zu früh sei, den Sieg über die Inflation zu verkünden. Er fügte hinzu, dass die Inflationsdaten der letzten drei Monate zwar vielversprechend, aber nicht ausreichend sind. Er fügte hinzu, dass eine übermäßige Straffung der Geldpolitik besser sei als eine zu geringe, und dass er sich Sorgen mache, dass die Inflation wieder ansteigen könnte.
Die RBA hat ihre Geldpolitik erneut gestrafft und ihre Inflationsprognose angehoben, ein Zeichen dafür, dass auch andere Zentralbanken noch nicht unbedingt mit der Anhebung der Zinssätze fertig sind. Der Chefvolkswirt der Bank of England, Huw Pill, deutete dagegen an, dass Zinssenkungen bis Mitte 2024 auf dem Tisch liegen könnten – aber wie immer werden die Zentralbanken auf weitere Daten warten. Die deutsche Industrieproduktion bleibt besorgniserregend und deutet darauf hin, dass eine Rezession nicht mehr weit entfernt ist.
Bei den Einzelwerten zogen die Ölproduzenten die europäischen Aktienindizes nach unten, wobei die britischen Öl- und Gasriesen Shell und BP mehr als 1 % verloren. Die Gewinne von Saudi Aramco gingen im dritten Quartal um 23% zurück, aber der Gesamtumsatz war besser als erwartet.
Die UBS Group stieg um bis zu 5%, nachdem sie einen unerwartet hohen Zufluss von Kundengeldern in ihr Vermögensverwaltungsgeschäft gemeldet hatte, was die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors zeigt.
Wir sehen nur wenige wichtige Wirtschaftsdaten, erwarten aber, dass weitere Kommentare von Fed-Beamten eher auf der hawkishen Seite liegen werden. Das Risiko von Gewinnmitnahmen auf dem Aktienmarkt nimmt zu. Wir sehen sowohl „Small“-cap-Aktien als auch die meisten Aktien fallen. Die derzeit robusten US-Futures sind darauf zurückzuführen, dass vor allem die großen Tech-Unternehmen die Gewinne der letzten Woche halten konnten – sollten sie nachgeben, könnten sich die Gewinnmitnahmen beschleunigen.
Der starke Rückgang der Rohstoffpreise ist ein klares Zeichen für die sich verschlechternde Risikostimmung und die steigenden Erwartungen einer anhaltenden Wirtschafts- und Konsumschwäche.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
- November 2023
🇺🇸 US-Märkte ➡️/↘️
Zyklische Aktien ➡️/↘️
Tech-/Wachstumsaktien ↕️/↘️
Finanzaktien ➡️
Defensive Aktien ➡️/↘️
Energieaktien ↘️
Rohstoffaktien ↘️
💱 Forex
USD ➡️/↗️
CHF ➡️
EUR, GBP, JPY ➡️/↘️
CAD ↘️ (Öl- und Gaspreise verlängern Verluste)
AUD ↘️ (starker Rückgang trotz Zinserhöhung der RBA, sich verschlechternde Risikostimmung, schwächere Rohstoffpreise)
⚒ Rohstoffmärkte ↘️
Ölpreise ↘️
Erdgaspreise ↘️
Metallpreise ↘️
Gold ↘️/➡️ (findet etwas Unterstützung bei $1.955 – $1.960 aufgrund der Nachfrage nach sicheren Anlagen)
⚡️Kryptos ↘️ (verlieren einige der kürzlichen Gewinne, da die dovishen Hoffnungen schwinden; verschlechterte Risikostimmung)
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert