Die Aktien werden deutlich niedriger gehandelt, nachdem eine weitere Runde chinesischer Daten gezeigt hat, dass die Erholung nach der Pandemie enttäuschend bleibt und auch die Schuldenprobleme wenig Anzeichen für eine Lösung aufweisen. Die PBoC senkte den Leitzins überraschend um 15 Basispunkte auf 2,5 %, um die Anzeichen für eine weitere Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft zu bekämpfen. Die Daten für Juli unterstrichen die wirtschaftliche Talfahrt und zeigten, dass das Wachstum der Verbraucherausgaben, der Industrieproduktion und der Investitionen auf breiter Front zurückging und die Arbeitslosigkeit anstieg.
Die Aktien in China und den meisten asiatischen Ländern fielen stark, während Japan ein Ausreißer war, der durch ein stärker als erwartetes BIP-Wachstum unterstützt wurde. Auch in Europa fielen die Aktien stark, insbesondere die chinasensiblen Werte wie Luxus- und Autoaktien. Die Verluste in den USA sind im vorbörslichen Handel und im Vorfeld wichtiger US-Daten etwas moderater. Die US-Einzelhandelsumsätze (14:30 MEZ) werden mehr Aufschluss über die Verbrauchernachfrage in den USA geben. Analysten erwarten, dass die US-Einzelhandelsumsätze gestiegen sind und im Vergleich zum Vormonat um 0,4% zugenommen haben. Die hohen Erwartungen lassen Raum für Enttäuschungen.
Vor allem im Vereinigten Königreich nahmen die Inflationsängste zu, da sich das Lohnwachstum so stark wie nie zuvor beschleunigte. Die Durchschnittslöhne ohne Boni stiegen in den drei Monaten bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 7,8%. Das war der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001 und lag über dem vorherigen Wert von 7,5 %, der ebenfalls nach oben korrigiert wurde und deutlich über den Erwartungen von 7,4 % lag.
Die steigenden Löhne und Gehälter sind zwar für die Bewältigung Lebenshaltungskostenkrise unerlässlich, werden aber die Preise in der gesamten Wirtschaft weiter in die Höhe treiben. Während Analysten davon ausgehen, dass die Bank of England Nahe dem Ende der Straffung ist, deuten die Zahlen darauf hin, dass weitere Straffung(en) notwendig ist. Die Anleiherenditen im Vereinigten Königreich, aber auch in der Eurozone und in den USA stiegen stark an – ein Zeichen dafür, dass die Sorgen um die eine hartnäckige Inflation wieder steigen.
Andernorts fielen die Rohstoffpreise, darunter auch Öl, und Gold befindet sich in der Nähe des niedrigsten Stands seit März, da die Anleger ihre Erwartungen, dass die Fed die Zinsen im Jahr 2024 stark senken wird, zurückschrauben – auch ich sehe keine Zinssenkung am Horizont.
Da die Renditen in der Eurozone weiter gestiegen sind, sehen wir den EUR und das GBP auch gegenüber dem USD leicht ansteigen. Das GBP ist nach wie vor stärker gestützt und sollte gegenüber einem Währungskorb zulegen können. Dennoch bleibt der USD gefragt, da die Wirtschaftsdaten aus den USA stabiler sind – allerdings erwarte ich auch in den USA Anzeichen für eine Abschwächung.
Die russische Zentralbank hat heute auf einer Dringlichkeitssitzung die Zinssätze um 350 (!) Basispunkte auf 12% erhöht, um die rasche Abwertung des Rubels zu stoppen.
Die starken Zuwächse bei den Chipaktien gestern, insbesondere bei Nvidia, eröffnen den Raum für scharfe Verluste – insbesondere im Wachstumssektor.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
August 15, 2023
🇺🇸 US-Märkte ↘️
Zyklische Aktien ↘️
Tech/Wachstumsaktien ↘️
Finanzaktien ↘️
Defensive Aktien ➡️
Energieaktien ↘️/➡️ (weitere Verluste, dann Stabilisierung)
Rohstoffaktien ↘️
💱 Devisenmarkt
USD, EUR, GBP ➡️/↗️
CHF, JPY ➡️
CAD, AUD ➡️/↘️
⚒ Rohstoffmärkte ↘️
Ölpreise ↘️/↕️ (Ölpreise sehen Gegenwind aufgrund schwacher Daten aus China, werden jedoch versuchen zu stabilisieren)
Erdgaspreise ↕️/↘️
Metallpreise ↘️
Edelmetallpreise ➡️/↘️ (bleiben unter Druck aufgrund hoher Anleiherenditen, testen $1,900)
⚡️Kryptowährungen ➡️/↘️ (Risikoaversion, stärkerer USD und höhere Renditen belasten Kryptowährungen)
Dein Robert