📆 Montag, 19. Mai
► Die europäischen Märkte eröffneten schwächer, da sich die Risikostimmung nach der Herabstufung der US-Staatsbonität durch Moody's verschlechterte. Der Stoxx 600 sank um 0,65%, wobei die meisten Sektoren Verluste hinnehmen mussten. Der deutsche DAX gab nur um 0,2 % nach (profitierend von niedrigeren Ölpreisen), während der französische CAC 40 und der britische FTSE 100 jeweils mehr als 0,7 % verloren. Trumps erneute Umstrukturierung der Zölle und die anhaltende Haushaltsunsicherheit verstärkten die Ängste bzw. Unsicherheit der Investoren. Energieaktien hinkten hinterher, da Ölpreise die Talfahrt fortsetzte (-1.4%), während die Anleiherenditen in ganz Europa stiegen (noch mehr in den USA). Der EUR erholte sich um 1%, unterstützt durch Zuflüsse aus dem USD und Optimismus über das neue Post-Brexit-Abkommen zwischen der EU und Großbritannien.
► Die US-Futures gaben (im vorbörslichen US-Handel) deutlich nach und lösten damit die von der Technologiebranche angeführte Rallye der letzten Woche auf. Die Futures für den S&P 500 und den Nasdaq 100 fielen um 1,3% bzw. 1,7%. Die Herabstufung durch Moody's auf Aa1 – nach vorhergehenden Herabstufungen durch Fitch und S&P – weckte neue Sorgen über die langfristige Tragfähigkeit der Schulden. Die Rendite 30-jähriger Staatsanleihen stieg zum ersten Mal seit November 2023 über 5%, während die 10-jährige Rendite auf 4,55% kletterte (+10,5 Basispunkte!). Chip-Aktien wie Nvidia, Broadcom oder AMD (einige der Top-Gewinner der letzten Woche) fielen stark um etwa/mehr als 3 % und einige andere wichtige Tech-Unternehmen, darunter Apple, Tesla, Netflix, Alphabet und Palantir, gaben im vorbörslichen Handel deutlich nach. Starke Verluste gab es bei Wachstumswerten und Aktien mit hohem Risiko. UnitedHealth erholte sich mit einem Plus von 4 % von dem heftigen Kurseinbruch der letzten Woche, der auf einen schwachen Ergebnisbericht und Berichte über eine Untersuchung des DOJ zum Medicare-Betrug folgte. Die Händler warten nun auf wichtige Reden der Fed und Makrodaten (aber keine wichtigen US-Daten vor Mittwoch), einschließlich Frühindikatoren und Industrieproduktion.
► Die asiatischen Märkte schlossen uneinheitlich und hielten sich die Waage zwischen den Makrodaten aus China und der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit. Der MSCI Asia Pacific Index sank um 0,15%. Der japanische Nikkei fiel um 0,7 %, belastet durch schwache Daten aus dem Dienstleistungssektor und trotz eines in letzter Zeit schwächeren Yen (nicht heute – aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach dem JPY als sicherer Hafen). Der Hang Seng in Hongkong notierte unverändert. Chinas Industrieproduktion übertraf die Prognosen, aber die Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück, was die langsame Erholung der Verbraucher unterstreicht und ein gemischtes Bild der US-Wirtschaft ergibt. Trotz der nachlassenden Handelsspannungen blieb die Stimmung in der Region vorsichtig, da sich die Kapitalströme aufgrund von Schulden- und Haushaltssorgen von US-Anlagen abwandten.
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