📆 Mittwoch, 16. April
► Die europäischen Märkte notieren niedriger, da Sorgen um den Chipsektor und neue Zollunsicherheit die Stimmung der Investoren belasten. Der Stoxx 600 wird um 0,75% niedriger gehandelt, angeführt von Technologieaktien. ASML fiel um über 5%, nachdem das Unternehmen einen Q1-Umsatz von €7,74 Mrd. gemeldet hatte, der trotz eines Anstiegs von 46,3% im Jahresvergleich die Schätzungen um €40 Mio. € verfehlte. Der Auftragseingang lag mit € 3,94 Mrd. deutlich unter den Erwartungen der Analysten von €4,82 Mrd., und das Unternehmen führte wachsende Unsicherheit aufgrund der US-Zollpolitik an. Dennoch behielt ASML seinen Ausblick für das Gesamtjahr bei und rechnet für 2025 mit einem Nettoumsatz zwischen 30 und €35 Mrd.. Die Inflation in der Eurozone ging im März auf 2,2 % zurück, nach 2,3 % im Februar, während die Inflation im Vereinigten Königreich überraschend auf 2,6 % sank und damit unter dem Konsens von 2,7 % lag, nachdem sie zuvor 2,8 % betragen hatte. Dies löste eine Rallye bei britischen Anleihen aus und verstärkte die Wetten auf eine mögliche Zinssenkung durch die Bank of England.
► In den USA gaben vor allem Tech-Aktien nach: Die Futures für den Nasdaq 100 fielen um mehr als 1,3 %, angetrieben von einem starken Abverkauf bei Nvidia, das vorbörslich um 6 % fiel. Auch die S&P 500-Futures fielen um 0,7 %. Der Druck nahm zu, nachdem die Exportbeschränkungen für Nvidias H20-KI-Chips nach China wieder in Kraft gesetzt wurden, was eine deutliche und erneute Kehrtwende im Vergleich zu den letzten temporären Lizenzausnahmen darstellt. Die US-Regierung verlangt nun Sonderlizenzen für die Lieferung der High-End-Chips und begründet dies mit nationalen Sicherheitsbedenken hinsichtlich Chinas Einsatz von KI in der Militär- und Überwachungstechnologie. Nvidia muss im ersten Quartal mit einer möglichen Belastung von $5,5 Mrd. rechnen, die sich aus der Abschreibung von Lagerbeständen und Kaufverpflichtungen für die von den Beschränkungen betroffenen Chips ergibt. Damit droht Nvidia(und anderen Chipherstellern)ein wichtiger Wachstumsmarkt wegzubrechen, was sich auf die gesamte Lieferkette für KI-Chips auswirken könnte. Die Märkte konzentrieren sich nun auf die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Powell im Laufe des Tages sowie auf die Einzelhandelsumsätze im März, die Aufschluss über die Widerstandsfähigkeit der US-Verbraucher inmitten des Zollsturms geben werden.
► Die asiatischen Märkte gaben auf breiter Front nach, angeführt von starken Verlusten in Hongkong und Japan. Der Hang Seng sank um 1,91%, da Tech-Namen nach der Wiedereinführung der Exportbeschränkung für High-End-Chips von Nvidia, die eine negative Überraschung darstellte, verkauft wurden. Der Nikkei 225 verlor 1,03%, angetrieben von der Schwäche der Chipaktien und der anhaltenden Besorgnis über die für diese Woche geplanten Handelsgespräche zwischen den USA und Japan. Die chinesischen Märkte waren uneinheitlicher: Der Shanghai Composite stieg um 0,26%, unterstützt durch ein unerwartet starkes BIP-Wachstum von 5,4% im ersten Quartal des Jahres, während der China A50 um 0,48% zulegte. Der Shenzhen Component fiel um 0,85%, was die regionale Fragmentierung zeigt. Der australische ASX 200 blieb stabil (-0,04%).
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