📆 Donnerstag, 6. März
► Die europäischen Märkte starteten positiv in die heutige Sitzung, wobei die Ausgabenüberholung in Deutschland die Erwartungen an ein stärkeres Wachstum beflügelte, während die temporäre Zollbefreiungen für Autos in den USA für Erleichterung bei den Anlegern sorgten. Die Gewinne waren jedoch nur von kurzer Dauer. Der Stoxx 600 fiel um 0,5 %, der DAX ist immer noch um 0,5 % höher, hat aber den Großteil seiner anfänglichen starken Gewinne verloren, nachdem die Autohersteller aufgrund der Entscheidung von Trump, die Zölle auf Mexiko und Kanada um einen Monat zu verschieben, zulegten. Die Merck KGaA (+1,5 %) meldete starke Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 21,16 Mrd. € (+0,8 % im Jahresvergleich) und einem organischen EBITDA-Wachstum von 6,9 % und gab gleichzeitig einen optimistischen Ausblick für das Geschäftsjahr 2025. Die Deutsche Post (+10,3 %) legte mit einem Umsatz von 22,7 Mrd. € im vierten Quartal (+6,3 % im Jahresvergleich) und einem EBIT-Anstieg von 12,9 % zu, kündigte einen Aktienrückkauf in Höhe von 2 Mrd. € an und prognostizierte für das Geschäftsjahr 2025 trotz makroökonomischer Bedenken ein EBIT von über 6 Mrd. €. Die PMI-Daten verdeutlichten weiterhin die wirtschaftliche Schwäche, wobei der PMI für das Baugewerbe in der Eurozone im Februar auf 42,7 einbrach, was auf eine sich verschärfende Kontraktion in diesem Sektor hindeutet. Der französische Bau-PMI stürzte auf 39,8 ab, den niedrigsten Stand seit der Pandemie, während der italienische Bau-PMI auf 48,2 abrutschte, was auf einen anhaltenden Abschwung in diesem Sektor hindeutet. Die Anleger warten nun auf die Zinsentscheidung der EZB im Laufe des heutigen Tages (14:15 MEZ), wobei die Märkte eine Senkung um 25 Basispunkte auf 2,50 % einpreisen, was die sechste Zinssenkung seit Juni darstellt.
► Die US-Märkte blieben volatil, da die vorübergehenden Ausnahmen von den Autozöllen durch Präsident Trump zwar zur Stabilisierung der Anlegerstimmung beitrugen, die Unsicherheit über die allgemeine Handelspolitik jedoch anhielt. Die S&P 500-Futures (-1,0 %) gaben erneut stark nach, während der Nasdaq (-1,2 %) Anzeichen für anhaltende Rückgänge zeigte. Handelsminister Howard Lutnick deutete auf weitere Handelskompromisse hin und schlug vor, dass die USA die Zölle auf Kanada und Mexiko über Autos hinaus senken könnten. Allerdings gerieten die Technologiewerte erneut unter Druck, wobei Marvell Technology (-4,3 %) nach einer schwachen Umsatzprognose im Zusammenhang mit KI einbrach. Auch Broadcom (-3,5 %) fiel vor der Veröffentlichung seines Gewinnberichts, da die Anleger sich fragten, ob die KI-getriebene Halbleiternachfrage ihr explosives Wachstum aufrechterhalten könnte. Unterdessen beantragte die Klarna Bank AB einen Börsengang in den USA im Wert von $1 Mrd. und strebt eine Bewertung von $15 Mrd. an. Die Anleger beobachten nun aufmerksam den am Freitag erscheinenden Arbeitsmarktbericht (NFP), der für die Festlegung der Zinserwartungen der Federal Reserve von entscheidender Bedeutung sein wird.
► Die asiatischen Märkte legten größtenteils zu, angetrieben von Chinas anhaltenden Konjunkturmaßnahmen und Trumps Entscheidung, die Autozölle zu verschieben. Der Hang Seng in Hongkong stieg um 3,29 % und erreichte ein Dreijahreshoch, während der Shanghai Composite in China um 1,17 % zulegte. Die Ankündigung Pekings, ultralange Sonderanleihen in Höhe von 1,3 Billionen CNY (ca. $1,8 Billionen) zur Unterstützung der Infrastruktur und der Nachfrage zu begeben, sorgte für eine Stimmungsaufhellung bei den Anlegern. Unterdessen stieg der japanische Nikkei um 0,91 %, da die Schwäche des JPY (+149/USD) die Aktien der Exporteure stützte. Der australische ASX 200 fiel um 0,57 % und markierte damit den niedrigsten Stand seit 10 Wochen, da Verluste bei Energie- und Technologieaktien den Index belasteten. Der AUD stieg jedoch auf $0,634, nachdem die Handelsdaten im Januar die Erwartungen übertrafen – die Exporte stiegen um 1,3 %, während die Importe um 0,3 % sanken, was den Handelsüberschuss Australiens auf 5,62 Mrd. AUD erhöhte.
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