📆 Dienstag, 4. März
► Die europäischen Märkte fielen stark, als Trumps neue Zölle auf Mexiko, Kanada und China (jetzt 20% statt 10%) in Kraft traten und Befürchtungen aufkommen ließen, dass Europa als nächstes dran sein könnte. Der Stoxx 600 fiel um etwa 1,5 %, wobei die Autoaktien aufgrund der zunehmenden Besorgnis über die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU einbrachen. BMW, Stellantis, Mercedes-Benz, Volkswagen und andere Autoaktien bzw. exportorientierte Unternehmen gaben stark nach, während die französischen und deutschen Anleiherenditen aufgrund der Unsicherheit über das Wirtschaftswachstum fielen. Die europäischen Rüstungsaktien entwickelten sich weiterhin gut. BAE Systems, Rheinmetall und Saab legten zu, nachdem die €150 Mrd. an Militärkrediten vorgeschlagen hatte und damit eine Verlagerung hin zu höheren Verteidigungsausgaben signalisierte, während Trump die Hilfe für die Ukraine aussetzte. Die Investoren warten nun auf Trumps Rede vor dem Kongress, von der sie sich Klarheit über die zukünftige Zollpolitik und die geopolitische Strategie erhoffen.
► Die US-Märkte bleiben volatil und die Futures deuten auf weitere Verluste nach dem schlimmsten Ausverkauf des Jahres am Montag hin, während die Investoren die jüngste Runde von Zöllen und ihre möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen verdauen. Trump bestätigte, dass ab dem 2. April Agrarzölle auf „externe“ Produkte erhoben werden, ohne jedoch zu präzisieren (…wie so oft), welche Waren davon betroffen sein werden. In der Zwischenzeit kündigten Kanada und China Gegenmaßnahmen an: Kanada verhängte umfassende Zölle und China verhängte Vergeltungszölle in Höhe von 10-15% auf wichtige US-Exporte wie Sojabohnen, Weizen, Rindfleisch und Mais. Die Renditen von Staatsanleihen (10-Y) sanken auf 4,14% (-4 Basispunkte), da die Märkte angesichts der negativen Auswirkungen von Zöllen oder Zolldrohungen auf die US-amerikanische/weltweite Wirtschaft verstärkt auf Zinssenkungen der Federal Reserve im Laufe dieses Jahres setzten. Die Investoren warten auch auf den Bericht über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft (NFP) vom Freitag, der weitere Einblicke in den US-Arbeitsmarkt geben wird. Die jüngsten Daten deuten auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft nach sehr starken Jahren unter Biden hin.
► Die asiatischen Märkte folgten dem starken Ausverkauf an der Wall Street, als China seine Reaktion auf Trumps Handelsmaßnahmen bekannt gab. Der japanische Nikkei 225 (-1,34%) gab seine Gewinne vom Montag wieder ab, während der JPY in Richtung 149/USD zulegte. Die japanische Arbeitslosenquote stieg leicht auf 2,5%, während die Investitionsausgaben im vierten Quartal um 0,2% sanken und damit hinter den Erwartungen zurückblieben. Der chinesische Shanghai Composite (+0,22%) konnte zulegen, da die Investoren Pekings Vergeltungsmaßnahmen als maßvoll ansahen und eine Ausweitung der Zölle auf Technologie und Autos vermieden, die den Handelskrieg weiter eskalieren könnten. Der Hang Seng Index in Hongkong (-0,28%) und der indische Sensex (-0,19%) gaben jedoch nach, während der australische ASX 200 (-0,58%) aufgrund eines schwachen Berichts über die Einzelhandelsumsätze und trotz des dovishen RBA-Protokolls fast ein Zweimonatstief erreichte. Der Fokus richtet sich nun auf die morgige Sitzung des Nationalen Volkskongresses in China, auf der Konjunkturmaßnahmen zur Stützung des Wachstums angekündigt werden könnten.
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