Die Risikostimmung hat sich deutlich verschlechtert, nachdem enttäuschende chinesische Handelsdaten die Sorgen über die schwache chinesische Wirtschaft verstärkt haben. Insbesondere die chinesischen Importe blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück und belasteten die Aktien, vor allem in Europa, da die Nachfrage aus China von entscheidender Bedeutung ist. Aber auch die Exporte fielen sehr schwach aus und verzeichneten den stärksten Einbruch seit Anfang 2020, dem Beginn der Covid-Pandemie.
Auch die Banken gerieten erneut stark unter Druck, nachdem Italien mit einer neuen Steuer auf unerwartete Gewinne überrascht, und noch mehr, nachdem Moody's Investors Service die Ratings von 10 kleinen und mittelgroßen Kreditgebern herabgesetzt hatte – was die Besorgnis über die Gesundheit kleinerer US-Kreditgeber wieder aufleben ließ.
Die Rohstoffpreise gaben stark nach, darunter auch die Ölpreise, da China der weltweit größte Importeur von Rohstoffen ist, insbesondere von Industriemetallen und Öl. Auch die europäischen Automobilhersteller, Technologie- und Bergbauunternehmen mussten erhebliche Verluste hinnehmen, wobei die Verluste von den Banken angeführt wurden.
Wir sehen, dass einige Indizes den gleitenden 50-Tage-Durchschnitt durchbrechen, was weitere technische Verkäufe auslösen könnte. Besonders stark sind die Verluste in Asien, Europa und den Schwellenländern.
Der Markt könnte mit der Auktion von US-Staatsanleihen im Laufe des heutigen Tages weiter unter Druck geraten – vor allem, wenn die Nachfrage nach Anleihen geringer ausfällt als erhofft – und mit den US-Inflationsdaten am Donnerstag. Wir gehen auch davon aus, dass die Erwartungen für weitere Zinserhöhungen steigen, da die Sorge wächst, dass sich die Inflation hartnäckiger als erhofft erweist.
Gleichzeitig sehen wir aber auch ein gewisses Erholungspotenzial, da die Banken die Verluste anführen. Allerdings meldeten die Banken zu Beginn der laufenden Ertragssaison starke Gewinne. Der Druck auf die regionalen Banken könnte sich jedoch weiter verstärken.
**Eil Lilly **übertraf die Erwartungen und gab einen guten Ausblick. UPS hingegen blieb hinter den Erwartungen zurück und könnte sich stärker auf die Marktstimmung auswirken, da die sinkende Nachfrage nach Logistikleistungen ein Zeichen für eine schwächelnde Verbrauchernachfrage ist.
Der USD bleibt stark und profitiert am meisten von der verschlechterten Risikostimmung. Der USD machte auch seine Verluste vollständig wieder wett, nachdem die Anleger die NFP-Daten am Freitag falsch interpretiert hatten. Der JPY enttäuscht weiterhin, da die Bank of Japan weiterhin akkomodativ bleibt. Wir sehen auch Druck auf risikoreichere Währungen, insbesondere wenn sie an Rohstoffe gebunden sind – wie der AUD.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
- August, 2023
🇺🇸 US-Märkte ↘️
Zyklische Aktien ↘️
Tech/Wachstumsaktien ↘️
Finanzaktien ↘️
Defensive Aktien ➡️
Energieaktien ↕️/↘️ (starke Verluste, aber begrenztes Abwärtspotenzial)
Rohstoffaktien ↘️
💱 Devisenmarkt
USD ↗️
EUR, JPY, CHF ➡️
GBP, AUD, CAD ↘️
⚒ Rohstoffmärkte ↕️
Ölpreise ↘️/↕️/↗️ (nach starken Verlusten, Erholung wahrscheinlich, Ölpreise bleiben bullish)
Erdgaspreise ↕️/↗️
Metallpreise ↘️
Edelmetallpreise ➡️/↘️ (unter Druck durch starken USD, hohe Anleiherenditen)
⚡️Kryptowährungen ↕️/↘️
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts / stabil, ↕️ gemischt / volatil)
Dein Robert