Die Stimmung an den Märkten ist nach wie vor schlecht und der Ausverkauf von Aktien und Anleihen weitet sich aus, da sich Anleger und Analysten zunehmend Sorgen über die langfristigen Auswirkungen der historisch hohen Kreditkosten machen. Große Investmentbanken, darunter Goldman Sachs, Morgan Stanley und JPMorgan Chase, warnen, dass das Risiko weiterer Kursverluste an den Aktienmärkten hoch ist bzw. zunimmt.
Wir sehen, dass der Markt jetzt eine Wahrscheinlichkeit von fast 33% für eine Zinserhöhung im November einpreist – gegenüber nur 25% in der letzten Sitzung.
Der Ausverkauf bei US-Anleihen in dieser Woche erfolgte, nachdem es den US-Gesetzgebern gelungen war, einen Regierungsstillstand abzuwenden, was die Investoren dazu veranlasste, auf einer erhöhte Möglichkeit der Fed zu setzen, die Zinsen im November weiter anzuheben. Hawkische Äußerungen der Präsidentin der Cleveland Fed, Loretta Mester, und der Gouverneurin der Fed, Michelle Bowman, bestärkten diese Ansicht. Mester sagte, dass eine weitere Zinserhöhung wahrscheinlich sei, und Bowman meinte sogar, dass mehrere Zinserhöhungen notwendig sein werden.
Die Wirtschaftsdaten dieser Woche, insbesondere die Arbeitsmarktdaten, könnten weitere Anhaltspunkte dafür liefern, ob die Fed weiterhin Spielraum für weitere Zinserhöhungen sieht. Da die Renditen so hoch sind wie seit 2007 nicht mehr, werden Aktien immer unattraktiver, vor allem weil die Bewertungen immer noch historisch hoch sind.
Steigende Renditen treiben auch den USD weiter in die Höhe und belasten andere Risikoanlagen wie Rohstoffe, aber auch Gold. Der USD hat gegenüber dem EUR und dem GBP wichtige Marken durchbrochen und wird in der Nähe von 150.000 Yen pro Dollar gehandelt. Der starke USD und die Sorge um hohe Zinsen haben auch die Ölpreise belastet, die jetzt etwas Unterstützung erfahren, da die Anleger erwarten, dass der WTI-Preis für den größten Teil des vierten Quartals über $90/Barrel bleibt.
👁 ROB'S MARKET OVERVIEW:
October 03, 2023
🇨🇳🇰🇷 Chinesische/Koreanische Märkte wegen Feiertagen geschlossen
🇺🇸 US Märkte ↕️/↘️ (Märkte bleiben volatil, aber die fortlaufend steigenden Renditen erschweren es den Aktien, einen Boden zu finden)
Zyklische Aktien ↕️/↘️
Tech/Wachstumsaktien ↘️ (niedriger nach ungerechtfertigten Gewinnen der großen Technologieunternehmen gestern)
Finanzaktien ↘️
Defensive Aktien ➡️
Energieaktien ↕️ (weiterhin Gegenwind bei Energiepreisen wegen starkem USD; Energie bereits überverkauft)
Rohstoffaktien ↘️ (Gegenwind bei Rohstoffpreisen wegen starkem USD)
💱 Devisen
USD ↗️ (USD weiterhin gefragt aufgrund steigender Renditen und verschlechterter Risikostimmung)
EUR, GBP, JPY ➡️
CAD, CHF ↘️/➡️
AUD ↘️
⚒ Rohstoffmärkte ↕️/↘️
Ölpreise ↕️ (bleiben bärisch – aber begrenztes Abwärtspotenzial – bleibt nahe $90 WTI / $92 Brent)
Erdgaspreise ↕️
Metallpreise ↕️/↘️ (Gegenwind durch starken USD)
Edelmetallpreise ➡️/↘️ (Gegenwind durch starken USD, hohe Renditen)
⚡️Kryptos ↕️/↘️ (Gegenwind durch starken USD, hohe Renditen)
(*↗️ bullisch, ↘️ bärisch, ➡️ seitwärts/stabil, ↕️ gemischt/volatil)
Dein Robert