📆 Donnerstag, 24. April
► Die europäischen Märkte gaben am Donnerstag einen Teil ihrer Gewinne wieder ab, da der Optimismus der Investoren angesichts erneuter Zollängste und einer Flut von Unternehmensgewinnen abnahm. Der Stoxx 600 wird mit -0,1 % leicht schwächer gehandelt, was auf einen negativen Verlauf hindeutet, erholt sich aber von seinen Tiefstständen. Der deutsche DAX fiel um mehr als 0,3 %, während der französische CAC 40 um etwa 0,2 % nachgab und der Londoner FTSE 100 in ähnlicher Weise abrutschte (-0,2 %). Die Unsicherheit über die Handelspolitik zwischen den USA und China kehrte zurück, nachdem Finanzminister Scott Bessent sagte, dass eine Einigung Jahre dauern könnte und keine sofortige Abschaffung der Zölle beinhalten würde. Unterdessen stellte China klar, dass derzeit keine Gespräche geführt werden und fügte hinzu, dass die USA ihre einseitigen Zölle zurücknehmen sollten. Gemischte Unternehmensgewinne trugen zur Vorsicht bei: Kering stürzte wegen schwacher Umsätze um über 5% ab, BNP Paribas gab nach, nachdem sie trotz eines Gewinnrückgangs ihre Prognosen bekräftigt hatte, während Unilever und Adidas dank besserer Ergebnisse zulegten. Nokia stürzte um 8 % ab, nachdem das Unternehmen Beeinträchtigungen durch US-Zölle angeführt hatte. Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex überraschte mit einer positiven Entwicklung, was die ansonsten trübe Stimmung etwas aufhellte.
► Die US-Märkte legten nach einer starken zweitägigen Rallye eine Pause ein, da widersprüchliche Schlagzeilen über Zölle und die US-Notenbank für neue Unsicherheit sorgten. Die S&P 500-Futures und die Nasdaq-Futures notieren mit einem Minus von etwa 0,2 % leicht im Minus. Nachdem Präsident Trump Anfang der Woche seine Rhetorik gegenüber Powell und China abgemildert hatte, schlugen Finanzminister Bessent und Beamte des Weißen Hauses einen vorsichtigeren Ton an und erklärten, dass die Zölle in Kraft bleiben könnten, solange die allgemeinen Handelsfragen nicht gelöst seien. Trump deutete außerdem an, dass China in den nächsten Wochen einen „neuen Zollsatz“ erhalten könnte, was die Bedenken der Märkte wieder aufleben ließ. IBM war der größte Nachzügler im Technologiesektor und fiel nach enttäuschenden Ergebnissen um 6,5 % im vorbörslichen Handel. Die Investoren bleiben im Vorfeld der heute anstehenden Unternehmenszahlen von Unternehmen wie Alphabet und Intel zurückhaltend. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen sank um 4 Basispunkte auf 4,34%, da die Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten zunahm, während der USD gegenüber dem JPY, dem CHF und dem EUR an Wert verlor. Insgesamt ist mit mehr Volatilität zu rechnen, da die politischen Signale unklar bleiben.
► Asiatische Aktien entwickelten sich uneinheitlich, wobei Japan eine Outperformance erzielte, während China und Hongkong aufgrund neuer Handelsspannungen nachgaben. Der japanische Nikkei 225 stieg um 0,61% und setzte damit seine Erholung fort, nachdem der PMI für den Dienstleistungssektor besser als erwartet ausgefallen war und der JPY stabil blieb. Der chinesische Shanghai Composite blieb unverändert, während der Shenzhen Component um über 0,5% fiel. Der Offshore-CNY wurde um 7,30/USD gehandelt und stabilisierte sich damit trotz zunehmender Spannungen. Der Hang Seng in Hongkong fiel nach einer starken dreitägigen Rallye um 0,74%, da Investoren Gewinne mitnahmen. Der indische Sensex sank um 0,15%, nachdem die Weltbank ihre Wachstumsprognose für das Geschäftsjahr 2526 unter Berufung auf den globalen Gegenwind auf 6,3% gesenkt hatte. Der australische ASX 200 kletterte um 0,6%, unterstützt von Bergbauwerten, die von einer starken Rohstoffnachfrage profitierten.
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